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Saiba maisLissabon das sind Licht, Fluss, Hügel und Geschichten. Und viele davon leben hinter betagten Ladentheken, zwischen Glasflaschen, jahrhundertealten Vitrinen und vom Zahn der Zeit poliertem Holz. Auf dieser Route folgen wir den lebendigen Spuren einer Stadt, die sich neu erfindet, ohne je zu vergessen, wer sie ist. Diese Läden mit Geschichte trotzen der Zeit, der Hektik und den Modetrends, bewahren sie doch Erinnerungen und Traditionen, die Teil der Identität Lissabons sind.
Es sind Hutläden, Buchhandlungen, Handschuhgeschäfte, Konditoreien, Restaurants, Drogerien, Lebensmittelgeschäfte, Goldschmieden, Tabakläden und Konservenfabriken, in denen alte Handwerkskünste weiterhin meisterhaft ausgeübt werden und das Wissen wie ein gut gehütetes Geheimnis von Generation zu Generation weitergegeben wird. Einzigartige Orte, an denen die Vergangenheit in jedem Tag, jeder Geste und jedem Detail zum Ausdruck kommt.
Jedes Geschäft mit seiner einzigartigen Persönlichkeit verrät uns ein Stück der Seele Lissabons. Von Freizeitorten bis hin zu alltäglichen Dienstleistungen, von Tempeln der Gastronomie bis hin zu fast geheimen Ecken – dies ist eine Reise durch eine Stadt, die vor Tradition nur so strotzt. Folgen wir dieser emotionalen Karte, auf der jeder Punkt eine Geschichte ist – und jede Geschichte ein Haus, in dem der Kunde noch König ist.
Lissabon war schon immer eine Stadt des Handels. Seit dem Mittelalter waren Märkte die wichtigsten Handelstätten, auf denen Gewürze, Stoffe, Keramik und andere wertvolle Güter aus fernen Ländern feilgeboten wurden. Mit dem Beginn des Zeitalters der Entdeckungen im 15. Jahrhundert wurde Lissabon zu einem der größten Handelshäfen der Welt und zog europäische, afrikanische und asiatische Kaufleute an. Gewürze aus Indien, Zucker aus den Kolonien und Gold aus Brasilien trugen wesentlich zu einer florierenden Wirtschaft bei, die die Stadt nachhaltig prägte.
Im 18. Jahrhundert, nach dem Erdbeben von 1755, erfuhr Lissabon einen bedeutenden städtischen Wiederaufbau. Die Straßen wurden nach Gewerben angelegt, wodurch bestimmte Viertel für verschiedene Handelsgewerbe entstanden. So war beispielsweise die Rua dos Fanqueiros den Stoffverkäufern vorbehalten, während sich in der Rua do Ouro Juweliere und Goldschmiede konzentrierten. Dieses Modell beeinflusste die Entstehung von Fachgeschäften, von denen viele noch heute als lebendige Zeugnisse dieser Zeit Bestand haben.
Im Laufe des 19. und 20. Jahrhunderts wurden diese traditionellen Läden zu einem festen Bestandteil des Alltags der Lissabonner. Sie waren mehr als nur einfache Handelstempel, sondern dienten auch als soziale und kulturelle Treffpunkte. Viele von ihnen haben bis heute Produktionsmethoden beibehalten, die auf ihre Ursprünge zurückgehen. Die 1925 gegründete Luvaria Ulisses ist ein perfektes Beispiel für diesen Geist. Der Verkaufsraum in der Rua do Carmo bietet nur Platz für einen einzigen Kunden auf einmal, bietet dafür maßgeschneiderte Handschuhe, die mit Techniken hergestellt werden, die über Generationen hinweg weitergegeben wurden. Die seit 1886 bestehende Chapelaria Azevedo Rua bietet weiterhin elegante Hüte an, die ganze Epochen geprägt haben und ein Symbol für Stil und Tradition sind. Eine weitere Ikone ist die Caza das Vellas Loreto, die 1789 gegründet wurde und handgefertigte Kerzen für religiöse Zeremonien und historische Veranstaltungen fertigt. Diese handgemachten Kerzen erhellen nicht nur die physischen Räume, sondern auch das kollektive Gedächtnis Lissabons.
Unter den Kuriositäten und faszinierenden Geschichten der historischen Läden sticht das 1830 gegründete Hospital das Bonecas hervor. Diese kleine Boutique in der Baixa ist auf die Reparatur von Puppen und antiken Spielzeugen spezialisiert. Jedes restaurierte Stück erzählt Geschichten aus der Kindheit und von Zuneigung, was es zu einem wahren „Spital” der Erinnerungen macht.
Die Livraria Bertrand, die vom Guinness-Buch der Rekorde als älteste noch in Betrieb befindliche Buchhandlung ausgezeichnet wurde, öffnete1732 ihre Türen. Schriftsteller wie Eça de Queirós, Alexandre Herculano und andere Intellektuelle gehörten zu ihren Stammgästen und sie ist nach wie vor ein Refugium für Literaturliebhaber.
Die 1930 eröffnete Conserveira de Lisboa verwandelt Fischkonserven in wahre Kunstwerke. Ihre Produkte, verpackt in Vintage-Dosen, sind sowohl bei Einheimischen als auch bei Touristen sehr begehrt.
Das 1905 eröffnete Café A Brasileira war ein Treffpunkt für Intellektuelle und Künstler, darunter Fernando Pessoa. Heute ist deren Terrasse im Stadtteil Chiado einer der meistfotografierten Orte Lissabons.
In einer Welt, die von Globalisierung und großen Einzelhandelsketten dominiert wird, halten die historischen Geschäfte Lissabons als Bollwerke der Authentizität diesem Trend stand. Sie stellen eine Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart dar und bewahren die Traditionen, die Teil der kulturellen Identität der Stadt sind. Das Betreten eines dieser Läden ist wie eine Zeitreise, bei der man Geschichten entdeckt, die sich hinter Holztheken und jahrhundertealten Schaufenstern verbergen.
Sardinen in Konserven
Sardinen gelten als Symbol der portugiesischen Kultur und insbesondere von Lissabon, wo sie im Juni bei den Festlichkeiten zu Ehren des Heiligen Antonius, dem beliebten Schutzpatron der Stadt, zelebriert werden. Die 1930 gegründete Conserveira de Lisboa hat Konserven zu einer Kunstform erhoben, mit Verpackungen, die zu wahren Ikonen geworden sind. Neben Sardinen bietet der Laden Makrelen, Thunfisch, Rogen verschiedener Arten und andere Fische als Konserven an, die alle nach traditionellen Methoden zubereitet werden.
Erhältlich bei: Conserveira de Lisboa
Getrockneter Kabeljau
Der Kabeljau ist als „treuer Freund” bekannt und ist Bestandteil zahlreicher traditioneller Gerichte. In Lissabon ist er unverzichtbar für Rezepte wie Bacalhau à Brás, Bacalhau à Gomes de Sá oder Pastéis de Bacalhau. Die Manteigaria Silva ist berühmt für ihren hochwertigen Kabeljau, der oft in der Auslage hängt und eine einzigartige Atmosphäre rund um dieses Produkt schafft.
Erhältlich bei: Manteigaria Silva
Wein aus Carcavelos
Dieser vollmundige Tropfen mit jahrhundertealter Tradition, der in der Region Lissabon, genauer gesagt in Carcavelos, erezugt wird, ist ein wahrer Nektar der portugiesischen Önologie. Mit Noten von Trockenfrüchten, Karamell und Gewürzen eignet er sich ideal als Aperitif, zu Käse oder zu ausgefallenen Desserts.
Erhältlich bei: Garrafeira Nacional
Wein aus Colares
Die in der atemberaubenden Gegend von Sintra hergestellten Weine aus Colares zeichnen sich dadurch aus, dass sie aus einzigartigen, auf sandigen Böden am Atlantik angebauten Reben gepresst werden. Mit ihren delikaten Aromen und ihrem einzigartigen mineralischen Charakter passen sie perfekt zu Fisch- oder Meeresfrüchtegerichten.
Erhältlich bei: Garrafeira Nacional
Queijo de Azeitão
Dieser in der Region Azeitão hergestellte Käse zeichnet sich durch seine cremige Textur und seinen intensiven Geschmack aus. Er eignet sich ideal zum Verzehr allein oder als Beilage zu einem guten Wein und handwerklich hergestelltem Brot.
Erhältlich bei: Manteigaria Silva
Moscatel de Setúbal
Dieser süße Muskateller Wein, der südlich der Region Lissabon, genauer gesagt in Setúbal, erzeugt wird, ist als Aperitif oder Digestif sehr beliebt. Mit Noten von Honig und Zitrusfrüchten passt er perfekt zu Desserts oder einfach zum Genießen in einem historischen Café wie dem Martinho da Arcada.
Erhältlich bei: Garrafeira Nacional
Licor Ginja (auch Ginjinha)
Dieser Likör aus Ginja, einer Kirschsorte, ist einer Klassiker Lissabons. Er wird in kleinen Gläsern mit oder ohne diese Steinfrucht serviert und ist ein Muss für jeden Besucher der Stadt. Die Ginjinha am Largo de São Domingos ist der bekannteste Ort, um diesen Likör zu degustieren.
Erhältlich bei: A Ginjinha
Bolo-Rei
Der im 19. Jahrhundert in Portugal eingeführte Bolo-Rei ist ein Weihnachtsklassiker – ein kranzförmiger Kuchen mit leichtem, schmackhaftem Teig, gefüllt mit Trockenfrüchten und kandierten Früchten. Die 1829 gegründete Confeitaria Nacional war eine der ersten Konditoreien in Lissabon, die diesen Kuchen nach einem französischen Rezept herstellte, welches an den portugiesischen Geschmack angepasst wurde.
Erhältlich bei: Confeitaria Nacional
Pastel de Belém
Das berühmte Pastel de Belém ist ein Blätterteiggebäck, gefüllt mit einer Creme aus Eiern, Milch und Zucker. Es ist eine der bekanntesten Spezialitäten Lissabons, ja ein wahres Wahrzeichen der Stadt. Ursprünglich stammen sie aus dem Mosteiro dos Jerónimos in Belém, wo Mönche begannen, diese Zuckerspeise herzustellen, um das Verschwenden von Eigelb zu vermeiden.
Erhältlich bei: Pastelaria Benard
Amêndoas Confeitadas
Diese mit Zucker überzogenen Mandeln sind eine traditionelle Süßigkeit, die sich besonders zu Ostern großer Beliebtheit erfreut.
Erhältlich bei: Casa Macário
Lederhandschuhe
In der Luvaria Ulisses, eine kleine Boutique in der Rua do Carmo, die so schmal ist, dass nur ein Kunde gleichzeitig eintreten kann, werden Handschuhe nach Maß gefertigt, wobei noch handwerkliche Techniken aus dem frühen 20. Jahrhundert beibehalten werden.
Erhältlich bei: Luvaria Ulisses
Hüte
In Lissabon waren Hüte auf den Plätzen und Alleen allgegenwärtig und wurden Teil des Stadtbildes und der Etikette, die die Sitten der Stadt prägten. Modelle wie die Fedora oder die Baskenmütze waren unverzichtbar und spiegelten jeweils den Stil und die Persönlichkeit ihres Trägers wider.
Erhältlich bei: Chapelaria Azevedo Rua
Handgefertigte Schuhe
Seit 1904 bietet die Schuhmacherei Carmo im Stadtteil Chiado handgefertigte Schuhe an, die für ihre Langlebigkeit und ihren zeitlosen Stil bekannt sind. Viele Lissabonner bevorzugen noch immer Schuhe, die einzeln per Hand gefertigt werden, gegenüber industriell hergestellten Modellen.
Erhältlich bei: Sapataria do Carmo
Gold- und Silberschmuck
In den historischen Juweliergeschäften der Stadt findet man einzigartige Stücke, die oft von traditionellen portugiesischen Designs inspiriert sind, wie zum Beispiel maritime Motive.
Erhältlich bei: Joalharia Ferreira Marques sowie Leitão e Irmão
Bücher portugiesischer Autoren
Die Bücher portugiesischer Autoren spiegeln die Seele und Geschichte des Landes wider und verewigen in Worten seine Kultur. Werke wie die von Fernando Pessoa, dessen Verbindung zu Lissabon ebenso tief wie poetisch ist, und von José Saramago, der die Wurzeln und Widersprüche der portugiesischen Identität auslotete (seine Asche befindet sich im Campo das Cebolas, gegenüber dem Casa dos Bicos, wo die gleichnamige Stiftung ihren Sitz hat), inspirieren weiterhin Generationen von Lesern. In der Livraria Bertrand im Chiado, die als älteste noch heute in Betrieb befindliche Buchhandlung der Welt gilt, finden diese Geschichten ein Zuhause in einem Raum, der die literarische Tradition und den kulturellen Reichtum der Stadt zelebriert.
Erhältlich bei: Buchhandlung Bertrand
Handgefertigte Kerzen
Die 1789 gegründete Caza das vellas Loreto stellt Kerzen her, die bei religiösen Zeremonien und historischen Veranstaltungen zum Einsatz kommen. Mittlerweile bietet sie auch eine große Auswahl an Duftkerzen für die Raumbeduftung von Wohnungen und anderen Räumlichkeiten an. Jede Kerze wird noch von Hand gefertigt, wodurch eine jahrhundertealte Tradition weiterlebt.
Erhältlich bei: Caza das Vellas Loreto
Handgefertigte Rasiermesser
Die Rasiermesser der Cutelaria Polycarpo sind für ihre Präzision und Langlebigkeit bekannt. Viele von ihnen sind mit Gravuren verziert, die portugiesische Landschaften oder kulturelle Symbole wiedergeben.
Erhältlich bei: Cutelaria Polycarpo
Dekorative Beschläge
Bei Ferragens Guedes, einem hundertjährigen Betrieb, finden Sie Türgriffe und Schlösser, die an den architektonischen Stil Lissabons erinnern, insbesondere an die Gebäude aus der Zeit Pombals.
Erhältlich bei: Ferragens Guedes
Heilkräuter und natürliche Tees
Bei Ervanária Rosil findet man seit Jahrzehnten natürliche Mittel für die Beschwerden von Körper und Geist. Seit 1950 wird die Tradition des Mischens einzelner Pflanzen oder spezieller Kompositionen zu Kräutertees, die fast wundersame Wirkungen versprechen, fortgeführt. Der berühmte „Tee Nr. 6”, bekannt als „Wundertee”, ist einer der gefragtesten.
Erhältlich bei: Ervanária Rosil
Blauweiße Seife
Diese Seife ist ein Klassiker, der sowohl für die Haushaltsreinigung als auch für die Körperpflege verwendet wird. Ihre einfache und wirksame Formel wird seit Generationen weitergegeben und ist nach wie vor ein Muss in den Haushalten vieler Lissabonner.
Erhältlich bei: Drogaria Oriental
Zigarren und Pfeifen
Zigarren und Pfeifen waren jahrzehntelang Symbole für Stil und Raffinesse und standen mit Momenten der Entspannung und Geselligkeit in Verbindung. In Lissabon sind diese Produkte Teil der urbanen Kultur geworden und begleiten Gespräche in Cafés, formelle Treffen und sogar Feierlichkeiten. Die Tabacaria Mónaco am Rossio ist ein emblematischer Ort, der diese Tradition bewahrt und sorgfältig ausgewählte Zigarren und elegante Pfeifen in einem Ambiente voller Geschichte und Kunst anbietet.
Erhältlich bei: Tabacaria Mónaco
Barbierartikel
Barbierartikel wie Rasiermesser und -pinsel waren schon immer Symbole für männliche Körperpflege und Eleganz. In Lissabon halten Orte wie die Barbearia Oliveira diese Tradition am Leben und bieten nicht nur Produkte, sondern auch einen Service, der Erinnerungen an eine Zeit weckt, in der das Rasierritual ein Ausdruck von Stil und Klasse war.
Erhältlich bei: Barbearia Oliveira